|
auf die Erkenntnis von Programmen und Modellen der epistemischer Praxis abzielende Praxis. Ziel sind Programme und Theorien des bzw. über Erkenntnisgewinn (Wissenschafts- und → Erkenntnistheorien ).
→ Epistemische Praxis zielt auf Erkenntnisgewinn über die Umwelt. Epistemologische Praxis hinterfragt die Prämissen, Programme und Modelle, die diesen Erkenntnisgewinn leiten. Sie sucht nach der Logik der Episteme, der Erkenntnisproduktion. Insofern sind die epistemische Praxis und Praxissysteme die Objekte epistemologischer Praxis. Soweit so einfach.
Eine Komplikation ergibt sich dadurch, daß natürlich auch die epistemologischen Systeme nach einer hintergründigen Logik verfahren. Macht man diese zum Objekt der Erkenntnis entsteht eine epistemologische Praxis 2. Ordnung bzw. Wissen auf höherem Abstraktionsgrad u.s.f.. Dieser infinite, im Prinzip unendliche Prozeß erscheint zunächst möglicherweise als reines Gedankenspiel. Zumindest in den Wissenschaften ist er allerdings höchst real und man muß sich beständig mit ihm beschäftigen.
Von wissenschaftlicher Praxis wird immer auch die Wahrnehmung des Vorgehens in der eigenen Praxis und die Darstellung der Resultate derselben verlangt. Das erfordert mindestens epistemologische Phasen 1. Ordnung. Wissenschaftler sollen ihre Methoden und Modelle kennen und darlegen. Nur dadurch wird ihre Praxis für Dritte replizierbar und gewinnen ihre Ergebnisse einen sozialen Charakter. Der Triadiker wird darüber hinaus auch die Grundannahmen reflektieren, die seine epistemologische Praxis leiten. In dieser epistemologischen Praxis 2. Ordnung geht es um Werte, die im Gegensatz zu den Modellen und Methoden der Epistemologie 1. Ordnung nicht durch Wahrheitskriterien zu legitimieren sind. Eben deshalb arbeitet das NTD mit der Informationstypentriade, die neben den Daten, den Modellen/ Programmen auch Werte als Faktoren berücksichtigt.
Nachdenken im triadischen Paradigma richtet sich nicht nur auf die Daten und die, Modelle und Programme ihrer Verarbeitung sondern auch auf die Werte, die zu dieser Praxis geführt haben, die sie steuern und die Abbruchkriterien liefern.Dies setzt eine epistemologische Praxis 2. Ordnung voraus.