|
diejenige Art der epistemischen reflexiven Praxis, die einen Ausschnitt (Elemente und Strukturen, Prozesse, Funktionen) der eigenen (früheren) Praxis zum Objekt macht. Sie setzt immer die Schaffung eines eigenen Praxis(sub)systems voraus oder/und führt zu einer solchen.
Das selbstreflexive Element ist besonders von Psychologen in ihren systemtheoretischen Denken in ihrer professionellen Praxis aufgenommen wurden. Grundprinzip ist hier, nicht nur mit Wahrnehmungen, sondern mit Wahrnehmungen von Wahrnehmungen zu arbeiten und auch diese – quasi auf einer dritten Stufe – noch einmal wahrzunehmen. Bei der Rekonstruktion sozialer Systeme in Beratungssettings gehört die Selbstbeobachtung des Beobachters – und deren Dokumentation – mittlerweile zum professionellen Standard.
Es entstand die systemische Familientherapie (Helm Stierlin, Heidelberger Modell), und eine ihrer bedeutendsten Vertreterinnen, Maria Selvini-Palazzoli, wandte die bei der Betrachtung der Familie als einem System gewonnenen Erfahrungen auch auf die Beratung von Unternehmen an (‘Hinter den Kulissen der Institution’).
Es entstand die systemische Familientherapie (Helm Stierlin, Heidelberger Modell), und eine ihrer bedeutendsten Vertreterinnen, Maria Selvini-Palazzoli, wandte die bei der Betrachtung der Familie als einem System gewonnenen Erfahrungen auch auf die Beratung von Unternehmen an (‘Hinter den Kulissen der Institution’).
Aus der informationstheoretischen und kybernetischen Sicht dient die selbstreflexive Praxis sowohl der Programmklärung als auch gleichzeitig der Steuerung von Wahrnehmen, Denken und Handeln. Das NTD unterscheidet damit zwischen einerseits den Prozessen und andererseits der Reflexion der sie steuernden Programmen. Diese Unterscheidung auf Basis logischer Ebenen findet sich in vielen wissenschaftlichen Theorien und in vielen Begriffen, z.B. im Konzept des 'Lernen des Lernens', dem Reflexivwerden der Reflexion (Reflexivität) bei N. Luhmann, dem 'Deutero-Lernen' und anderen 'Metaprozesse' bei G. Bateson usf..
In der Regel wird sich die → Selbstreflexion mit den Anwendungsprogrammen beschäftigen, deren Strukturen und ihren Mißbrauch aufdecken. Um sich mit den Werten, den Quellcode, zu beschäftigen bedarf es spezieller Erkundungen in spezialisierten reflexiven Systemen.
Selbstredend läßt sich die Reflexion theoretisch beliebig auf immer höheren Ebenen fortsetzen. Praktisch fehlt dazu die Zeit und der gute Nutzen. Mindestens das Nachdenken auf der 2. Stufe sollte generell möglich sein. Seine Produkte, die Regeln und Modelle des NTD, die auf einer dritten Ebene liegen, werden in diesem Lexikon vorgestellt. Sie lassen sich in vielen Praxisfeldern als Werkzeuge nutzen.
Das Neue Triadische Denken (NTD) ist ein Ergebnis des Nachdenkens über viele Jahre triadischer Praxis im Rahmen einer neuen, reflexiven triadischen Praxis.
lexikon, id961, letzte Änderung: 2021-02-19 11:34:57