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Zwischen den Subjekten der sozialen Praxis vermitteln die Praktiken Kommunikation, Kooperation und Interaktion. Sie stellen die sozialen Beziehungen her.
soziale Praktiken
Die Praktiken können technisch verstärkt werden, erst dann spricht die traditionelle Kommmunikations- und Medienwissenschaft von 'Medien'. Sie denkt dann hauptsächlich an kommunikative und interaktive Medien.
Das NTD macht keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Menschen in seinen drei Hauptemergenzformen als Medium und den technischen Artefakten, die bekanntlich ebenfalls sehr unterschiedlich, vom Handwerkzeugs bis zu elektronischen Automaten u.v.a.m., emergieren können. Konstitutiv ist die Vermittlerrolle in den drei Klassen der Praxis, also zwischen dem Individuum und seinen Objekten, zwischen den sozialen Subjekten und zwischen den Faktoren in kultureller Praxis.
Die Kategorie Kooperation ist im NTD weiter gefasst als im umgangssprachlichen Gebrauch üblich. Auch der Skifahrer, der sich beim Wettkampf in den Hang stürzt, befindet sich in einer sozialen Praxis und damit auch in Kooperation. Denn das Ziel der Praxis ist die Klärung der Frage, welcher Fahrer am schnellsten am Ziel der Strecke ankommt. Seine Kooperationsaufgabe ist es, beim Wettkampf mitzumachen und sein bestes bei der Abfahrt zu geben. Bummeln wäre nicht kooperativ. Es bliebe eine bloß individuelle Praxis, wenn nicht weitere Läufer an den Start gingen. Und zwar sollten diese gleiche Informationen kommuniziert bekommen haben und sie in ähnlicher Weise verarbeiten. Mindestens sollten Sie wissen, welche Fahnenstange rechts und links liegen zu lassen sind. Sie brauchen parallele Programme, eine soziale Richtschnur für ihr Handeln. Sie nutzen kommunikative Praktiken.
Weiterhin sind auch interaktive Praktiken erforderlich. Dabei gilt die Interaktionstypentriade: miteinander, gegeneinander, nebeneinander. Prämieren werden die Läufer das Gegeneinander Manche werden mehr, andere weniger danach schauen, wie die Konkurrenz sich schlägt. Das Nebeneinander ist also mehr oder weniger stark ausgeprägt. Im Gegensatz beisielsweise zum 100m Lauf, wo der Wettbewerb simultan abläuft, alle zugleich starten und nebeneinander herlaufen oder dem Synchronschwimmen, wo zusätzlich zu Gleichzeitigkeit auch die Bewegungen anzugleichen sind, haben wir beim Abfahrtslauf ein Nacheinander.
Daß einzelne Läufer, wenn sie merken, daß sie aussichtslos hinten liegen, andere noch schnell Tipps ('Miteinander') geben, ist nicht auszuschließen.