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ein Parameter der abstrakten → Komplexität neben der Komposition und der Quantität und damit eine Grundkategorie des NTD.
Die Kategorie ist notwendig, um die Artverschiedenheit der Faktoren von Objekten jenseits quantitativer Kriterien zu identifizieren. Wer von Qualitäten der Objekte spricht, unterstellt letztlich ihre Heterogenität. Es gibt Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Objekten und die sind für jede Praxis und für jeden Praktiker erheblich.
Eigenschaften (plural!) machen die Qualität der Objekte aus.
Obligatorisch für das NTD ist die Annahme, daß die Qualität der Objekte immer das Ergebnis des Zusammenwirkens nicht bloß von unterschiedlichen Eigenschaften - was selbstverständlich ist - sondern von unterschiedlichen Arten von Eigenschaften ist.
Die Qualität der Objekte ist das Produkt der Interaktion artverschiedener Eigenschaften. D.h., bei der Qualitätsbestimmung kommt man ohne Modellvorstellungen über Typen von Eigenschaften nicht aus.
Das NTD geht von vielen Typen von Eigenschaften aus und fordert in jedem konkreten Fall auf, aus diesen Typen drei auszuwählen, die für die Bestimmung der Qualität von ausschlaggebender Bedeutung sind.
Standardmäßig können immer drei Typen von abstrakten Qualitäten auseinandergehalten werden:
Funktionale (praxeologische) Eigenschaften (→ Dimensionen),
In jeder Praxis treten die Objekte nur relational zur Praxis und den Funktionen von Praxissystemen auf und zeigen deshalb - selektiv - nur bestimmte Typen von Eigenschaften. Es ist sinnlos, von Qualitäten zu reden, wenn man die Objekte nicht in eine Praxis bzw. eine Art von Praxissystemen einordnet. Sobald die Phänomene zu Objekten in der menschlichen, sozialen oder kulturellen Praxis werden, werden sie ausgemessen und bewertet. In jeder konkreten Praxis stehen die Objekte in einer perspektivischen Beziehung zu den Subjekten und den Funktionen der Praxis.
In der epistemischen Praxis erhalten alle Objekte bspw. epistemische Eigenschaften.Strukturelle Eigenschaften
Keine Eigenschaft kommt einzeln daher, immer steht sie in Beziehungen zu anderen Eigenschaften. Sie ist eine Komponente einer Komposition. Eigenschaften sind Relata und stehen in Relationen zu anderen Relata.
Die strukturellen, architektonisch oder anders zusammengefügten Qualitäten lassen sich nicht auf elementaren Eigenschaften der Relata reduzieren, weil aus den Relationen zusätzliche Eigenschaften emergieren. Um diesen Zusammenhang zu bezeichnen, spricht das NTD von der strukturellen bzw. kompositorischen Emergenz der Qualität der Objekte - oder den kompositorischen Eigenschaften. Sie bestimmen die Qualität der Objekte mit. Landläufig wird dieser Zusammenhang mit der Rede 'Das Ganze/System/Qualität ist mehr als die Summe der Teile/Komponenten/Eigenschaften!" ausgedrückt.Jede Typenbildung über Objekte schafft kompositionelle Eigenschaften.
Cluster von (ontologischen) Merkmalen/empirischen Daten.
Merkmale sind wahrnehmbare und gestaltbare elementare Eigenschaften von Objekten, deren Komplexität nicht weiter nachgegangen wird, simplicitas. Sie sind die Letztbestimmung der Eigenschaften von Faktoren.
Die Qualität der Objekte wird in den triadischen Modellen durch Cluster von Merkmalen beschrieben.
Theoretisch läßt sich jedes Merkmal auch wieder als komponierte Eigenschaft behandeln und somit differenzieren. Jede Eigenschaft ist komplex, und zwar in dem Sinne, daß sie als Produkt der Interaktion mehrerer Merkmalfaktoren emergiert. Die Eigenschaften sind selbst Resultanten aus dem Zusammen- und Gegeneinanderwirken mehrerer Merkmale - also compositas nach älterem Sprachgebrauch. 'Einfache Eigenschaften' sind eine Abstraktion, das Ergebnis eines Abbruchs der Komplexitätsbewältigung. Solche Simplifikationen, Vereinfachung sind immer wieder unumgänglich - genauso wie der Versuch der epistemischen Praktiker, durch Verallgemeinerungen die je spezifischen Zwecke einer jeden Praxis zu überwinden.
abstrakte Qualitäten
Funktionale Eigenschaften, Merkmale und kompositorische Eigenschaften können in jeder triadischen Praxis identifiziert werden. Diese Typen von Eigenschaften wirken immer zusammen und geben einem konkreten Objekt seine eigentümlich Qualität.
In der Philosophie werden die Merkmalscluster der Objekte oft als ontologische Qualität bezeichnet. Man schreibt den Dingen substantielle Eigenschaften zu. Die Gegenposition funktionalisiert die Eigenschaften und schreibt den Subjekten und ihrer Beziehung zu den Objekten die Erzeugung der Eigenschaften zu. Im NTD machen beide Perspektiven Sinn - und deshalb werden sie zu unterschiedlichen Faktoren der Qualitätstriade. Strukturalistische Ansätze favorisieren klarerweise eine kompositionelle Bestimmung der Qualitäten.