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umgreift eine Gemeinschaft von Menschen aufgrund von ganz unterschiedlichen Auswahlkriterien in den einzelnen Ländern und Zeiten: Sprachähnlichkeit, gemeinsame Abstammung, Geschichte, Weltanschauung u.v.a.m. 'Nation' ist ein Wort mit (mindestens) der üblichen Vagheit der Umgangssprache; im Kern eine irgendwie definierte Gruppe von Menschen und insoweit besteht auch eine Nähe zu 'Volk', vielleicht eine Unterordnung. Im Deutschen führt die Etymologie zu den 'nationes' der Studenten in den mittelalterlichen europäischen Universitäten. Sprachen/Dialekte und Herkunftsterritorien sind dann Unterscheidungskriterien. Anlaß für eine triadische Begriffsbildung gab es bisher nicht.
Wenn überhaupt, dann sind Nationen als → Verbunde triadisch-praxeologisch zu beschreiben.
Anders liegt es mit dem Wort und Begriff 'Nationalstaat'. Hierunter kann ein Praxissyteme mit den Faktoren Menschen/Volk, (Staats)Gewalt/Macht und Territorium verstanden werden. Die Gestaltung von Nationalstaaten in diesem Sinne ist eine welthistorische, einzigartige Leistung Europas. Triadisch und ebenfalls typisch für Europa als Vernetzung/einem Verbund von Nationalstaaten ist das Verständnis und die Gestaltung der Staatsgewalt als Zusammenwirken von Exekutive, Legislative und Judikative. Es gibt viele Gründe, das triadische Glaubensbekenntnis des Christentums als eine Voraussetzung dafür anzusehen, daß in Europa vom Reichsgedanken - der einem Supersystem der Praxis folgt - zu einem triadischen Nationalstaatenmodell übergegangen werden konnte. Jedenfalls empfiehlt es sich, vor Bewertungen von 'Nation' bzw. 'Nationalstaat', wie sie gegenwärtig im abwertenden Gebrauch von 'Nationalismus' modern geworden sind, die Begriffe zu klären.
Nationalstaat